Geschichte der Ortsfeuerwehr Krumbach

Gründung

Die Entscheidung, eine freiwillige Feuerwehr in Krumbach zu gründen, wurde von 10 Männern während einer Brandwache am 11. Oktober 1880 getroffen. Die 10 Wächter trieben eine Gründung über das damalige Gemeindeausschußmitglied Konrad Frei so voran, dass bereits am 24. Oktober 1880 die von 60 Mann besuchte Gründungsversammlung stattfand und Konrad Bitriol zum 1. Kommandanten unserer Feuerwehr gewählt wurde. Als erste Ausrüstungsgegenstände wurden angeschafft: 3 Stockleitern, 1 Stehleiter, 1 Dachleiter, 2 Laternen, 7 Steigergeräte samt Karabiner, 6 Seile und 5 Hacken. Als Löschgerät war die heute noch vorhandene Handspritze, die während des Einsatzes mit Wasser von Hand befüllt werden musste
In den folgenden Jahren blieb unser Dorf von Bränden verschont, was auch zu einem nachlassenden Interesse an der Feuerwehr führte, so dass am 20. Oktober 1889 eine Neugründung vorgenommen wurde, Warum ist nicht mehr nachvollziehbar. Vielleicht meinte man mit dieser Neugründung: „Doppelt hält besser“.

Im Jahre 1890 erhielt die Ausrüstung der Feuerwehr durch die Beschaffung, durch Rösser gezogene und von 8 Mann zu bedienenden Handpumpe eine enorme Aufwertung. Diese Spritze war bis 1956 im Einsatz.

Der große Dorfbrand

Der 4. April 1894 war für die Feuerwehr und auch für unsere Bevölkerung ein Schicksalstag.
Morgens um halb 4 Uhr brach im Gasthaus Post ein Feuer aus, welches bald auf die Nachbargebäude, Haus Nr.11 Katharina Frei (heute Firma Sutter) und das Gasthaus Kreuz übergriff. Diese 3 Objekte brannten bis auf die Grundmauern ab. Die laut Protokoll sehr spärlich erschienen Wehrmänner hatten alle Mühe, den Pfarrhof, wo das Dach bereits brannte, den Gasthof Engel und den Adler (damals Dorf 7, Lipburger, heute Mennel Kasimir) und die Stickereifabrik (heute Eugen Bilgeri) zu halten, was schlussendlich aber gelang.
Durch 10 weitere Brände in diesem Jahr hatte die Ausrüstung stark gelitten und es wurde beschlossen für die bessere Unterbringung von Geräten ein Gerätehaus zu bauen, ebenfalls wurde energisch gefordert, dass die Gemeinde die Feuerweiher fertigstellen solle.

Im Jahre 1900 veranstalteten die Zwinger Bauerneine etwas Ausgefalllene Feuerwehrprobe, indem sie die Feuerwehrspritze zum Ausbringen von Jauche verwendeten. Diese Probe geschah, sehr zum Verdruss der Gemeindeverantwortlichen, auch noch mit Zustimmung des damaligen Feuerwehrkommandanten Peter Dorn.
Sehr angetan von dieser Idee war aber der Maschinenfabrikant Steurer in Doren, welcher fortan ähnlich gebaute Jauchepumpen herstellte.

Die nachfolgenden Jahre gestalteten sich eher ruhig.
Am 15.04.1920 wurde beim Brand bei Witwe Fink in der Parzelle Rain, der durchs Schnapsbrennen verursachte wurde, gemäß Protokollbuch ein arger Wassermangel festgestellt, welcher die Diskussion über die Löschweiher neu anfachte

Technische Revolution der Feuerwehr

Der Herbst 1930 brachte fast eine technische Revolution in die Feuerwehr, es wurde die erste Motorspritze zum Preis von 5350 Gulden beschafft.
Die erste Probe mit dem neuen Geräten war am16. Oktober 1930 und „die neue Spritze hat sich sehr gut bewährt.“

Erste Brandopfer

Auch von traurigen Ereignissen blieb unsere Gemeinde nicht verschont und so musste bei Bränden auch Todesopferbeklagt werden:
Am 11.01.1932 ist erstmals beim Brand eines Gebäudes (Halden 107) ein Todesopfer zu beklagen. Im Jahre 1961 musste die Wehr wieder zu einem tragischen Brand ausrücken. Im Gebäude Glatz 66 verbrannte ein 9 Monate alter Säugling.
An Ausrüstung war damals die im Jahre 1930 beschaffte Motorspritze mit einem Anhänger, Hackenleitern, Reißwerkzeug und verschiedene andere Materialien vorhanden.

Die Motorisierung unserer Feuerwehr

Stolz konnte die Feuerwehr im Jahre 1966 den Landrover als erstes Löschfahrzeug in den Dienst stellen. Gleichzeitig wurde eine neue Motorspitze angeschafft.

Fahnenweihe 1980

1980 wurde mit einer Veranstaltung im Gemeindesaal und der Vorführung der alten Feuerlöschspritze mit einer historischen Löschgruppe die Weihe unserer Fahne begangen.
Fahnenpatin ist Rosina Steurer und der erste Fähnrich war der leider zu früh verstorbene Peter Steurer.

Im Herbst 1984 durften wir dann des erste Tanklöschfahrzeug, den gebrauch von der Feuerwehr Triberg im Schwarzwald gekauften Mercedes, in die Garage bei Margit Eberle in Oberkrumbach einstellen.
Die Garage unter der Leichenkapelle konnten wir erst im Frühjahr des Jahres 1985 beziehen.
Dieses Tanklöschfahrzeug leistete uns treue Dienste bis zum 13.12.1991 und war an so manchem Einsatz in unserem Abschnitt beteiligt.

Fest 1986

1986 konnten wir unser 105-jähriges Gründungsjubiläum mit einem dreitägigen Zeltest feiern. Hauptattraktion damals war der Aufmarsch von über 50 Oldtimer Traktoren

Am 13.12.1991 durften wir in Linz dann unser neues Tanklöschfahrzeug mit Allradantrieb, 200Liter Löschwassertank, Lichtmast und Stromaggregat in Linz abholen und am frühen Abend in Krumbach der Feuerwehr vorstellen. 3 Tage später war dieses Fahrzeug bereits beim Brand des Gasthofes Kienle in Balderschwang im Einsatz.
Am 16. August 1992 wurde das Tanklöschfahrzeug und das heutige Gerätehaus eingeweiht.
1996 wurde der Landrover nach 30 Jahren Treuen Dienst von unserem neuem Löschfahrzeug mit Bergeausrüstung abgelöst.

Im Jahre 2000 wurde unser letztes Fahrzeug angeschafft. Das Mannschftstransportfahrtzeug wurde in kompletter Eigenregie von wenigen Feuerwehrmännern aus unserer Gemeinde aufgebaut

Gründung unserer Jugend

Am 15.12.2002 versammelten sich neun junge Burschen im Gasthof Adler wo die Gründungsversammlung der Feuerwehrjugend stattfand.

Feuerwehrfest 2017

Am 14. und 15. Juli 2017 veranstaltete unsere Feuerwehr im Dorfzentrum unter dem Motto “Nass2017” ein 2-tägiges Feuerwehrfest mit Austragung des 36. Bezirksnassleistungwettbewerbs. 
Am Samstag kämpften bei Kaiserwetter 70 Orts- und Betriebsfeuerwehren aus dem Bezirk Bregenz um das Goldene Strahlrohr, das am Abend bei der Siegerehrung auf dem Fußballplatz mit großer Freude an unsere Nachbarwehr Hittisau überreicht werden konnte.
Nass2017 war für unsere Feuerwehr ein großer Erfolg und nur durch eine grandiose Organisation und den großen Zusammenhalt der Krumbacher Bevölkerung möglich. Es konnte durch den finanziellen Erlös die gesamte Mannschaft im Mai 2018 mit einer neuen einheitlichen Einsatzbekleidung vom Österreichischen Hersteller Texport ausgestattet werden. Siehe hier.
 
Text: Klaus Berthold